Das Zitronengras, das auch als Lemongras oder Citronella bekannt ist, zählt trotz seines Namens nicht, wie man vielleicht meinen würde, zu den Zitrusfrüchten, sondern zu den Süßgräsern. Das vermutlich aus Malaysia, Thailand, Indonesien und Indien stammende, strauchartige Gewächs fühlt sich im tropischen Klima besonders wohl. Das grasartige Gewächs kann eine Länge bis zu 1,80m erreichen und bildet dünne, schilfartige Zitronengrasstauden aus. Insgesamt weist das Zitronengras 55 verschiedene Sorten auf, wobei das westindische Lemongras kulinarisch eine der bedeutsamsten Arten ist.
Frisches Aroma für einen frischen Geist
Allgemein verströmt die Pflanze zitronige Düfte und ein herrlich frisch-fruchtiges Aroma mit einem Hauch von Rosen und Eisenkraut. Dieser unverkennbare Geruch entsteht durch die Freisetzung der in der Pflanze enthaltenen ätherischen Öle, die bewirken, dass der Duft viel sanfter wirkt, als der von Zitronen. Neben den ätherischen Ölen Geranial, Limonen, Linalool, Nerol und Cryophyllen trägt besonders das Citral zu dem typischen Geruch und dem säuerlich-frischen Geschmack bei. Auch in unserem Körper kann das Lemongras viel Wohltuendes bewerkstelligen. Die Öle können krampflösend, schmerzstillend, beruhigend sowie stimmungsaufhellend auf uns wirken. Neben ihnen enthält das Zitronengras Vitamin C, B1, B2, B6, Eisen, Magnesium, Zink, Mangan, Kalium, Kalzium, Phosphor und Kupfer.
Das Lemongras in der Naturheilkunde
In Form von Öl kann das Zitronengras zusammen mit Wasser verdünnt Depressionen und nervöse Anspannungen lindern. Auch in der Aromatherapie kommt das Gras in Form von Öl zum Einsatz und wirkt belebend und motivierend auf den menschlichen Körper. Besonders im asiatischen Raum ist das Zitronengras als Mittel gegen Hautkrankheiten, Infektionen, Rheuma und zur Stärkung des Immunsystems verbreitet. In manchen Gebieten ist es dort auch als Fieberkraut bekannt, da es dem Namen entsprechend fiebersenkend wirken kann. Es kann außerdem bei Verdauungsstörungen, wie zum Beispiel bei Bauchschmerzen oder Übelkeit, aber auch bei einer herkömmlichen Erkältung die Genesung beschleunigen. Allgemein findet das Zitronengras seine Anwendung zur Stärkung des Immunsystems.
Geschmack und Verwendung
In der asiatischen Küche kommt das Lemongras in etwa so zum Einsatz, wie bei uns die Petersilie. Der vollmundige, an Rosen erinnernde Zitronengeschmack ist beim Kochen so beliebt, da er eher abrundend als dominierend wirkt. Den Gerichten wird ein regelrechter Frischekick verpasst, ohne den Speisen zu viel Säure zuzuführen. Optimal kommt der Geschmack in zarten Gerichten zur Geltung, die das Aroma des Gewürzes nicht überdecken. Demnach sind Gerichte mit hellem Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten ideal für die Entfaltung des einzigartigen Geschmacks des Zitronengrases. Der Einsatz des Grases ist vielfältig: Es passt gut zu Ingwer, Kokos, Garnelen, Hühnchen, Fisch, Möhren, Curry und somit wunderbar in unsere Fruchtig-Scharfe Mischung. Es kann auch in Kombination mit Backwaren, Süßspeisen und Obst eingesetzt werden, da es die fruchtigen Aromen unterstreicht und dem Essen eine zusätzliche fruchtige Note verleiht. Zudem harmoniert es exzellent mit scharfen Gerichten, da ihnen das Gewürz einen interessanten Beigeschmack verleiht. Insgesamt vermag es das Zitronengras Gerichten eine spritzige Frische zu verpassen und Vielfalt in die Küche zu bringen.
Kurioses Lemongras-Know-how
- Bereits das mittelalterliche Europa verwendete das Lemongras zum Würzen von Bier und Wein
- Das Zitronengrasöl wird manchmal auch Autofahreröl genannt, weil es das Konzentrationsvermögen erhält und aufkommende Müdigkeit verdrängt
- Aus Kostengründen enthält der berühmte Melissengeist heute nur einen sehr geringen Melissenanteil und dafür einen umso höheren Anteil an Zitronengraszusätzen
- In Indien wird das Lemongras zwar zur Parfumherstellung kultiviert, aber eher nachrangig als Gewürz verwendet
- Die Pflanze findet man nicht nur als Inhaltsstoff von Duftölen wieder, sondern auch bei der Herstellung von Anti-Mücken-Kerzen