Die aromatischen Schoten aus Mittel- und Südamerika erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit und gehören zu den Lieblings-Gemüsesorten der Deutschen. Damit hat die Paprika einen rasanten Aufstieg hinter sich, denn bis 1945 kannte sie hierzulande noch keiner. Für unsere Küche ist die Paprikaschote nicht nur in punkto Geschmack und Optik sondern auch wegen ihrer Inhaltsstoffe eine enorme Bereicherung.
Die Paprika liebt feuchtwarm-tropisches Klima - kein Wunder, hat sie doch ihre Wurzeln in Süd- und Mittelamerika. Von dort brachte Christoph Kolumbus die scharfe Schote 1494 dem spanischen König mit. Allerdings nicht als Lebensmittel, nein selbst die feurigen Spanier nutzten sie zunächst nur als Zierstrauch, bevor ein paar Mutige ab dem 17. Jahrhundert anfingen sie zu essen. Mit der Zeit wurden dann aus den scharfen Chilischoten die milden Gemüsepaprika gezüchtet.
Grün - gelb - orange – rot
Wie ihre engen Verwandten Tomate, Kartoffel und Aubergine zählt die Paprika zu den Nachtschattengewächsen. Paprika gibt es in allen Farben: gelb, grün, lila, orange, rot, schwarz, braun und sogar bunt - je nach Sorte und Reifegrad. Gemüsepaprika, wie wir sie aus dem Supermarkt kennen, wurden ab Ende der vierziger Jahre zunächst in Ungarn gezüchtet. Heute kommen die Schoten häufig aus Italien oder Spanien. Diese milden Paprikasorten werden sowohl als Gemüse als auch als Gewürz genutzt. Grüne Paprikaschoten sind immer unreif und daher in der Regel günstiger, allerdings auch am schwersten verdaulich. Gelbe Schoten können ihre Farbe sowohl aufgrund ihrer Sorte als auch des Reifegrads erhalten. Orange Gemüsepaprika sind besonders carotinreich und daher - wie die Karotte - besonders süß. Am mildesten sind rote Paprika, da sie immer in vollreifem Zustand geerntet werden. Das macht sie teurer und weniger lange haltbar. Dafür sind die roten Varianten am bekömmlichsten, vitaminreichsten und besonders aromatisch - und damit der eindeutige Favorit für unsere VeggiePur Kochgemüse.
Gemüsepaprika für die gesunde Küche
Ob als getrocknetes Paprikapulver, als frisches Gemüse, oder in Form unserer schonend-luftgetrockneten Paprikaschote – die Verwendung in der Küche ist vielseitig. Heiß begehrt ist das bunte Gemüse zubereitet in Gerichten wie Ratatouille, Gazpacho, Couscous-Salat oder in Mais-Paprika-Quesadillas. Die knackigen Schoten sind perfekt zum snacken zwischendurch oder frisch geschnitten in einem gemischten Salat. Bei den Italienern bilden sie, eingelegt in Öl, einen Teil der beliebten Antipasti-Vorspeisen. Insgesamt schmeckt die Paprika prima in Eintöpfen, sowie in vielen Arten von Reis- und Schmorgerichten. Auch in den verschiedensten Würzsaucen, wie der scharfen Tabascosauce, findet man die Paprika wieder. Unersetzlich ist sie Paprika als Zutat im Gulasch und gar nicht mehr wegdenkbar sind die Schoten in jeglicher gefüllten Variante. Zu den Favoriten zählen hierbei frische Paprikaschoten mit Hackfleisch und Fetakäse oder vegetarisch mit Reis, die mit der Füllung geschmort werden.
Vitamin-C-Bomben
Alle Paprikasorten haben pro 100 Gramm nur etwa 0,3 Gramm Fett und bringen es damit - je nach Reifegrad - nur auf 19 bis 28 Kilokalorien. Allerdings haben Paprika nur wenig Protein und relativ viele Kohlenhydrate. Rote Paprika haben mit circa sechs Gramm außerdem mehr Kohlenhydrate als grüne Exemplare. Unsere Lieblings-Schote enthält wichtige Antioxidantien wie Flavonoide und Carotine sowie eine große Menge an Kalium, Magnesium, Zink und Calcium. Sie ist reich an Vitamin A und B und eines der Vitamin-C-reichsten Nahrungsmittel überhaupt.
Bereits die amerikanischen Ureinwohner nutzten Paprika als Heilmittel gegen Zahnschmerzen oder Arthrose. Das enthaltene Capsaicin der Schoten kurbelt den Stoffwechsel an und hat als konzentriertes Heilmittel viele Einsatzbereiche. Es stärkt Herz und Kreislauf und hilft bei Venenleiden, Krampfadern, Migräne und Durchblutungsstörungen. Die Paprika heizt uns also ordentlich ein - ob bei kalten Händen und Füßen oder in der Libido.
Kurioses Paprika-Wissen
- Auf der A2 sorgte ein litauischer LKW-Fahrer für Erheiterung, der eine Panne und kein Warndreieck dabei hatte. Auf die Signalwirkung kommt es an, dachte er sich, und so stellte er anstelle des roten Warndreiecks eine Schüssel roter Paprika auf. Die Polizei stimmte ihm zu und erließ ihm das Bußgeld.
- Die Berlinerin Monika Schulze überraschte ihre Kunden zur Grünen Woche mit einem Eis aus gegrillten Paprika und Basilikum
- Paprika statt Weihnachtsgans: Die Bulgaren beenden an Heiligabend die Fastenzeit mit einer ungeraden Zahl traditioneller fleischloser Gerichte. Besonders beliebt sind rote Paprika mit Reisfüllung.