Petersilie - „die Königin aller Kräuter“

Die Petersilie ist ein Doldenblütler, der im westlichen Mittelmeerraum und auf den Kanaren beheimatet ist. Seit dem 16. Jahrhundert zählt die Petersilie zu einem der beliebtesten Küchenkräuter überhaupt und wird durch seine vielseitige Einsetzbarkeit als  „die Königin aller Kräuter“ bezeichnet. Dabei fand sie besonders als Naturheilmittel bei Harnweginfektionen ihren Einsatz, galt als Universalwürzmittel in der Küche und wurde außerdem als Symbol der Freude und Festlichkeit betrachtet. Heutzutage ist die wildwachsende Pflanze weltweit verbreitet, wird aber überwiegend kultiviert. Das zweijährige Kraut ist außerdem unter den Namen Allerweltskraut, Peterling, Peterle, Suppenwurzel oder Bittersilche bekannt.

Muskatartig mit einem Hauch Anis und Zitrone

Typischerweise hat die Pflanze dunkelgrüne Blätter, kümmelartige Samen und wird ungefähr bis zu 60 Zentimeter hoch. Die Petersilie hat einen unverkennbaren würzigen Geschmack und verströmt einen super frischen und pfeffrigen Duft, der leicht an Anis und Zitrone erinnert. Ihre würzige und muskatartige Note erhält das Kraut durch das von der Muskatnuss bekannte Myristicin und trägt somit zu der aromatischen Besonderheit der Pflanze bei. Auch dem Aromastoff Apiol ist eine große geschmackgebende Bedeutung zuzuschreiben, durch den das Kraut eine grasig-würzige Note erhält. Generell  lässt sich die Petersilie in zwei verschieden Erscheinungsformen unterteilen: es wird unterschieden zwischen der glatten, glänzenden und der krausen, matten Petersilie. Nicht nur im Aussehen unterscheiden sie sich, denn die Unterschiede im Geschmack sind die eigentlich maßgeblichen: Die Blätter der glatten Petersilie haben ein intensiveren Geschmack als die der gewellten, aber warten sollte man bei der Glatten nicht zu lange, denn die Blätter welken schneller. Zum Glück ist die Petersilie bei uns in der Dose davor gesichert. ;-)

Vitaminparty für den Körper

Die Petersilie ist ein wahres Wunderkraut: Ihr Vitamin-C Reichtum kann von keinem anderen Gemüse oder Würzkraut außer der Paprika übertroffen werden. Unser Körper macht also regelrecht Luftsprünge, wenn er Petersilie zu sich nimmt, denn das Vitamin ist einer unserer wichtigsten Schutzstoffe was die Bekämpfung freier radikaler und viraler oder bakterieller Eindringlinge angeht. Auch der Provitamin-A-Gehalt ist bei der Petersilie ungeschlagen. Mit Hilfe dieses Provitamins kann der Körper unter Beihilfe von anderen Bausteinen dann das Provitamin in Vitamin-A umwandeln. Dieses hat die wichtige Funktion alle Körpergewebe in guter Verfassung zu halten. Es schützt den Körper vor Infektionen, besonders die Atemwege. Weiter ist das Vitamin A elementar für ein gutes Sehvermögen, vor allem bei Dunkelheit. Zusätzlich enthält das Kraut Calcium, Eisen, Eiweiß, Kalium, Magnesium und die Vitamine B1, B2 und E.

Push fürs Immunsystem

Bei all den guten Inhaltsstoffen kann die Petersilie viel Gesundheitsförderndes in unserem Körper bewerkstelligen. Sie wirkt nicht nur appetit- und verdauungsanregend, sondern auch blutreinigend, nerven- und immunsystemstärkend, potenzsteigernd, schleimlösend und auch harntreibend. Falls man zu viel Knoblauch oder Alkohol genossen hat, kann das Zerkauen von Petersilienblättern dazu beitragen, diesen Geruch einzugrenzen. Zudem dient die Petersilie als Fett-Bekämpfer indem sie vor allem in Form von Saft den Stoffwechsel und die Kalorienverbrennung antreibt. Als Teetrinker kann man sich aus den Petersiliensamen einen Tee zubereiten, der Hilfe bei Blasenschwäche, Gicht, Harnsteinen und Wassersucht bietet. Zudem kann das Kraut beispielsweise bei Insektenstichen, Ohren- und Zahnschmerzen oder bei Quetschungen schmerzlindernd wirken.

Ab in den Topf - aber besser ohne Stengel

Nicht nur im volksmedizinischen Bereich findet die Petersilie zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, sondern besonders auch in der Küche. Natürlich wird sie häufig als Deko auf dem Tellerrand verwendet, dient aber eigentlich dem Würzen und der Geschmacksbetonung von warmen und kalten Speisen. Am besten entfernt man die Stängel vor der Verwendung des Küchenkrauts, da diese mit schädlichen Inhaltsstoffen versehen sind. Um das Aroma zur vollen Entfaltung zu bringen, wird die Petersilie vor der Beigabe zu Gerichten feingehackt. So kann man sie zum Beispiel für Jogurt- oder Quarkgerichte verwenden, oder Kartoffelspeisen und Salatsaucen damit verfeinern. Besonders die Verwendung von glatter Petersilie kennt keine Grenzen. Unter Anderem eignet sie sich hervorragend für Schmorgerichte, Eintöpfe, Gemüsegerichte oder Fischspeisen.

Kurioses-Petersilien-Know-how

  • Die krause Petersilienart entstand durch Züchtung, um die Pflanze von der ähnlich aussehenden Hundspetersilie zu unterscheiden, die für den Menschen giftig ist
  • Um unangenehme Fettgerüche beim frittieren einzugrenzen hilft die Petersilie, indem man die Stängel der Pflanze in das erhitze Fett oder Öl dazugibt
  • Perejil ist nicht nur die Bezeichnung der Petersilie in Spanien, sondern zugleich auch ein unbewohntes Inselchen zwischen Spanien und Marokko, dessen Nationalzugehörigkeit nicht ganz geklärt ist
  • Vorsicht: Die breitblättrige Petersilie lässt sich leicht mit dem wilden Gartenschierling verwechseln, der der Petersilie sehr ähnelt, jedoch unangenehm riecht
  • "Petersilie, lass dein Haar herunter!" So müsste es eigentlich heißen, Denn die Brüder Grimm hatten die Geschichte der langhaarigen Schönheit im Turm aus einem französischen Feenmärchen adaptiert und dabei den Namen geändert.

 

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