Salz wird heute überwiegend zur Optimierung des Geschmacks verwendet und als Gewürz gehandelt. 440.000 Tonnen des „weißen Goldes“ werden hierzulande pro Jahr in Form von Speisesalz verbraucht. Trotz des großen Bedarfs an Salz sind sich Experten sicher, dass das Salzvorkommen auf der Erde nicht zur Neige gehen wird. Warum zählt Salz zu einem der lebenswichtigen Mineralien? Und warum kann es in zu großen Mengen schädlich für uns sein? Weswegen verzichten wir auf eine zusätzliche Salzzufuhr in unseren Produkten?
Die Bedeutung des Salzes durch die Geschichte
Bereits zu Zeiten der frühen Hochkulturen wurde dem Salz eine wichtige Bedeutung zugemessen. Allgemein galt es als wichtiges Gewürz und Konservierungsmittel und konnte durch Ablagerungen in Salzwüsten abgebaut werden oder aus Meerwasser gewonnen werden. Bei den Ägyptern spielte das Salz in der Bestattungskultur eine zentrale Rolle und ist der Grund dafür, dass die mumifizierten Leichname bis heute noch erhalten bleiben. Bei den Griechen und den Römern wurde das Salz entweder durch natürliche oder künstlich angelegte Salzsalinen gewonnen. Dabei leitete man Meerwasser durch verschiedene flache Becken und wartete ab, bis durch die Sonneneinstrahlung das Wasser schrittweise verdampfte und sich das fest gewordene Salz herausbildete. Dieser Prozess war damals natürlich mit sehr viel Aufwand verbunden und trug zum hohen Wert des Salzes bei. Damit auch das Landesinnere mit dem „weißen Gold“ versorgt werden konnte, wurde es über die Salzstraße, die „Via Salina“, weiter verbreitet. Das Salz war ein begehrtes Handelsgut und war dringend für das Leben gebraucht, somit baute sich ein lukratives Handelsgeschäft auf, durch das viele Städte zu ihrem Reichtum kamen. Als Wertgegenstand war es sogar soweit etabliert, dass die römischen Soldaten teilweise ihren Sold in Form von Salz statt Münzen erhielten.
Auch die Kelten entwickelten eigene Methoden, um Salz zu gewinnen und abzubauen. In Hallstadt, dem ältesten bekannten Bergwerk der Welt, bauten Bergarbeiter schon einige Jahrhunderte vor Christus Salz ab und brachten es an die bis zu 300 Meter entfernte Oberfläche. Da im 4. Jahrhundert v. Chr. durch einen enormen Erdrutsch große Teile der Bergbauanlagen zum Einsturz gebracht wurden, kam es zu einem Stillstand des Salzabbaus. In anderen Orten wie Nauheim oder Schwäbisch Hall wurden außerdem natürliche Salzwasservorkommen genutzt, um das Salzwasser in großen Tonkrügen über einer Feuerstelle zum Eindampfen zu bringen. Mit dieser Methode wurden durch den relativ großen Aufwand nur geringe Mengen an Salz gewonnen. Dementsprechend wurde das Salzwerk den ganzen Tag lang betrieben um genug Salz für den weitläufigen Handel zu gewinnen. Zu dieser Zeit wurde das Salz sogar höher geschätzt als wertvolle Edelmetalle und brachte hohe Erträge ein. Heutzutage ist die Ressource überall verfügbar und auch billig zu erhalten. Durch modernste Sprengtechniken wird das Mineral in Salzbergwerken tonnenweise abgebaut. Dabei erhält man bei einer einzigen Sprengung in etwa 80 LKW-Ladungen voller Salz.
Salz aus aller Welt
Grundsätzlich lassen sich die Salze in drei Kategorien (Siede,- Stein,- und Meersalz) und in viele Salzarten unterteilen. Zu den Steinsalzen gehört beispielsweise das Himalaya-Salz, das heute als ein beliebtes Edelgewürz gehandelt wird. Durch seine etwa 84 chemischen Elemente soll es die Mineralstoffversorgung im Körper vorantreiben. Anders als bei seinem Namen vermutet wird, stammt das typisch weißliche bis rosa-farbene Salz nicht aus dem Himalaya, sondern wird hauptsächlich im pakistansichen Punjab gewonnen. Ein kleiner Teil des Himalaya-Salzes wird sogar durch den polnischen Bergbau zu Tage befördert. Als das wertvollste Meersalz gilt das Flor de sal oder auch Fleur de sal („Salzblüte“). In einem aufwändigen Ernteprozess schöpfen Salzbauern die hellen Salzblüten von der Wasseroberfläche von Salzwasserbecken ab. Durch seinen mild-würzigen, frischen Geschmack und seinem blütenartigen Aussehen ist das Flor de sal in der Gourmet-Küche und bei Kochliebhabern äußert gefragt. Ein weiterer Exot unter dem weißen Gewürz ist das Rosensalz. Zusammengesetzt ist diese Sorte meist aus naturbelassenem Meersalz und getrockneten Rosenblättern, die dem Duft des Salzes eine außergewöhnliche Note verleihen. Den Rosen verdankt es auch seine rote bis violette Farbe.
Warum ist das Salz für uns lebenswichtig?
Für den menschlichen Körper ist das Salz unabdinglich, denn es bildet ein lebensnotwendiger Bestandteil der Flüssigkeiten und sorgt dafür, dass der Stoffwechsel rund läuft. Das wasserlösliche Mineral sorgt also allgemein für eine ausgeglichene Flüssigkeits- und Nährstoffbalance innerhalb und außerhalb unserer Zellen. Betrachtet man die chemische Zusammensetzung von herkömmlichem Speisesalz, so besteht das Mineral aus den Bausteinen der positiv geladenen Natriumionen und den negativ geladenen Chloridionen. Das Natrium hilft unserem Körper des Wasserhaushalts zu regulieren, sorgt für eine akkurate Reizübertragung zwischen Muskel- und Nervenzellen und aktiviert weitere Stoffwechselvorgänge. Der andere Bestandteil, das Chlorid, bewirkt die Bildung der Salzsäure im Magen. Diese spaltet Proteine aus der Nahrung und macht unerwünschte Mikroorganismen unschädlich. Einige der ungewaschenen Salze enthalten außerdem zusätzliche Mineralstoffe und Spurenelemente, die für den menschlichen Körper aber nicht überlebenswichtig sind.
Fakt ist: Ohne Salz würde unser Körper schlichtweg nicht funktionieren, da unsere Zellen nicht lebensfähig wären und Organe kaputt gehen würden. Untersuchungen kamen zu dem Resultat, dass der zu geringe Salzverbrauch sogar dazu führen kann, dass das Kurzzeitgedächtnis nachlässt und die Konzentrationsfähigkeit abnimmt. Wenn früher also das „Salz in der Suppe fehlte“, waren damit durchaus gesundheitliche Konsequenzen verbunden: Wer zu wenig Salz konsumierte, der erlebte Schwindel- und Schwächegefühle, litt unter Müdigkeit und trug das Risiko unter einer geschwächten Knochenstruktur zu leiden. Abgesehen von dem gesundheitlichen Aspekt hatte Salz früher noch eine ganz andere lebenserhaltende Funktion. In Zeiten des Hungers konnten verderbliche Speisen gesalzen und somit konserviert werden. Heute sind eingesalzene Lebensmittel dank Kühlschrank und Konservendosen eher in den Hintergrund gerückt. Auch für unser getrocknetes Gemüse benötigen wir kein Salz zur Konservierung, da durch die geringe Restfeuchte sowieso keine schimmel- und fäulnisbildenden Bakterien andocken und der natürliche Salzgehalt im Gemüse vollkommen ausreicht.
Warum ist zu viel Salz nicht gesund?
Einschätzungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nach zu urteilen, sollte man höchstens sechs Gramm Salz täglich zu sich nehmen. Die Weltgesundheitsorganisation setzt diese Obergrenze schon bei etwa fünf Gramm pro Tag an. Im Durchschnitt verbraucht der Deutsche täglich aber ungefähr acht Gramm täglich und das kann besonders bei salzempfindlichen Personen einfach zu viel sein. Gemüse und auch Obst enthält von Natur aus Salz. Darüber hinaus enhalten eine Vielzahl unserer verarbeiteten Lebensmittel wie zum Beispiel in Brot, Wurst oder Käse zugesetztes Salz. Besonders hoch ist der Anteil in Fertigprodukten, da Salz ein günstiger Geschmacksträger ist. Oft ist uns so gar nicht bewusst, wieviel Salz wir über den Tag hinweg konsumieren und es ist praktisch unmöglich zu wenig Salz zu sich zu nehmen. Mediziner warnen seit Langem, dass der hohe Salzkonsum mitverantwortlich sei für die steigende Anzahl von Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfällen. Ein Symptom dafür, dass die Organe durch einen zu hohen Salzkonsum belastet sind, können Wassereinlagerungen in Gesicht, Armen und Beinen sein.
Warum verzichten wir auf zusätzliches Salz in unseren Produkten?
Wir sind der Meinung ihr sollt selber entscheiden können, wie ihr euer Essen salzen wollt. Was dem einen schmeckt, kann dem anderen wieder zu viel oder zu wenig sein. Und das können wir ganz einfach vermeiden, indem unser Gemüse naturbelassen bleibt. Demnach: Würzt nach eurem Belieben mit dem „weißen Gold“.