Die Zwiebel zählt zu den ältesten und weltweit beliebtesten Gemüsesorten. Jeder Deutsche verzehrt alleine etwa sieben Kilogramm Zwiebeln pro Jahr und auch aus anderen Länderküchen ist sie nicht wegzudenken. Grund genug, einmal einen genaueren Blick auf diesen treuen Küchenhelden zu werfen. Wir beantworten dir unter anderem, welche gesundheitlichen Vorzüge die Zwiebel aufweist und wie du ungeliebten Zwiebelgeruch wieder los wirst.
Die Küchenzwiebel ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit und wird schon seit mehr als 5000 Jahren als Heil-, Gewürz- und Gemüsepflanze kultiviert. Anders als bei vielen anderen Gemüsen existiert zur Gemüsezwiebel allerdings keine Wildform, und damit ist auch ihre Herkunft bislang nicht geklärt. Das Aroma der Zwiebel kann je nach Sorte und Herkunft von süßlich über mild-würzig bis hin zu beißend scharf reichen. Längs aufgeschnittene Rote Zwiebeln sind zwar auf den ersten Biss sehr scharf, entwickeln aber während des Kauens ein feinwürziges Aroma.Kaum ein anderes Gemüse kann so vielseitig eingesetzt werden wie die Zwiebel: ob als Grundwürze für Gemüsegerichte, Suppen, Eintöpfe, Risotti, Saucen, Salate, Aufstriche oder direkt als Zwiebelsuppe, -kuchen oder -chutney. Wir kennen sie roh, gebraten, gedünstet, gegart oder gegrillt und genießen sie ebenso gerne als Röstzwiebel oder Vorspeise. Auch zahlreiche Klassiker wie Gulasch, Ratatouille, Zwiebelrostbraten oder Bolognese-Soße wären ohne Zwiebeln undenkbar (und sicher nicht zu unseren Lieblingsgerichten aufgestiegen).
Was steckt in der vielschichtigen Knolle?
Wir verwenden die Zwiebel zum Verfeinern aller möglichen Gerichte, aber dass wir uns damit auch noch etwas Gutes tun, ist den Wenigsten bewusst. Deswegen haben wir hier eine kurze Auflistung wichtiger Inhaltsstoffe der Zwiebel und deren Nutzen für dich:
Vitamin C: Schutz vor Erkältungen und antioxidative Wirkung
Vitamin B6: Förderung des Aminosäurestoffwechsels
Vitamin B7: Wachstum von Haut, Haaren, Blutzellen und Nervengewebe
Kalium: Funktionsfähigkeit von Nerven und Muskeln
Schwefel: Unterstützung von Darmflora und Leber
Die enthaltenen Schwefelverbindungen sind übrigens von besonders großem medizinischem Wert - sie sind aber leider auch für deine Tränen beim Zwiebelschneiden verantwortlich.
Wofür ist die Zwiebel eigentlich gut?
Man könnte die Zwiebel als die “Ärztin unter den Gemüsesorten” bezeichnen, da sie sich durch die oben genannten Inhaltsstoffe zur Behandlung vieler Krankheitsbilder eignet. Angefangen bei grippalen Beschwerden und Erkältungen mit Husten und Halsschmerzen, hat sie sich mit ihren ätherischen Ölen vor allem als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen, Insektenstiche und andere Wunden einen Namen gemacht. Des Weiteren hemmt die Zwiebel Blasen- und Harnwegsinfektionen, Verdauungsbeschwerden und kann auch rheumatische Beschwerden lindern. Weniger bekannt ist, dass die Zwiebel auch zur Behandlung von Schwächezuständen eingesetzt werden kann, den Blutzuckerspiegel bei Diabetes reguliert und sich zur Krebsvorsorge eignet. Zur “Notärztin” wird die Zwiebel übrigens bei einem Bienen- oder Wespenstich in die Mundschleimhaut: Frisch zerkaut wirkt sie abschwellend und kann vor dem Ersticken retten, bis der echte Notarzt eingetroffen ist.
Sieben wertvolle Zwiebel-Tipps:
- Kaufe nur absolut trockene Zwiebeln ohne Triebe oder faule Stellen
- Schneide die Zwiebel erst kurz vor der Verwendung, damit das Aroma nicht verfliegt
- Verwende ein wirklich scharfes Messer zum Hacken, um Tränen und Bitterkeit Paroli zu bieten
- Reibe deine Hände mit Zitronensaft ein, um Zwiebelgeruch loszuwerden - bis hierher: oder verwende einfach unsere fertig geschnittenen Zwiebeln :-)
- Koche, dünste oder brate die Zwiebel, um einen süßeren Geschmack zu erhalten
- Geschmacklich harmonieren unter anderem Paprika, Sellerie, Salz, Pfeffer, Koriander, Knoblauch, Basilikum, Majoran oder Salbei
- Minzblätter helfen gegen Zwiebel-Mundgeruch
Nun bist du top-informiert und kannst die wertvolle Knolle mit noch besserem Gewissen (und ohne lästigen Mundgeruch) genießen.
Noch mehr kurioses Zwiebel-Know-How gefällig?
- Bei den alten Ägyptern wurden Zwiebeln den Göttern als Opfergabe gereicht, waren eine Art Zahlungsmittel für die beim Pyramidenbau eingesetzten Arbeiter und wurden den Toten als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits beigelegt
- Im Mittelalter dienten Zwiebel-Amulette als Schutz gegen die Pest
- Weitaus trivialer ist ein heutzutage beliebter Einsatzbereich: Mit frischen Zwiebelhälften lassen sich Grillroste wunderbar reinigen, Flecken entfernen und Gerüche neutralisieren