Koriander - da scheiden sich die (Küchen-)Geister

Der Koriander – das Gewürz, über das die Meinungen mehr als auseinander gehen können. Der eine liebt den leicht bitteren, pikanten und würzig-scharfen Nachgeschmack, der andere empfindet ihn einfach nur als unangenehm und seifig. Aber was steckt hinter der Pflanze und ihrem einzigartigen Geschmack?

Die Blätter des Coriandrum sativum, der auch als Wanzenkraut oder chinesische Petersilie bekannt ist, erhalten ihren typischen Geruch durch die enthaltenen Aldehyde. Diese tragen sozusagen dazu bei, dass sich die Geister beim Koriander scheiden. In den Samen wiederum sind die wirksamen Inhaltsstoffe der Pflanze angelagert aus denen sich ätherische Öle gewinnen lassen. Das aus den Samen gewonnene Korianderöl, welches zwischen 60 und 75 Prozent Linalool beinhaltet, tut uns nur Gutes: Es kann unter Anderem dazu beitragen Blähungen und ein Völlegefühl zu lindern und auch als Hemmung der Verbreitung von Pilzen und Bakterien. Neben den hauptsächlichen verdauungsfördernden Effekten wirkt das Korianderöl außerdem appetitanregend. Zu den zahlreichen Anwendungsgebieten der Pflanze zählt zudem das Beruhigen von Atembeschwerden durch den Koriander in Tee-Form. Allgemein enthält das Kraut neben zahlreichen Vitaminen (A, K, B, C, E) auch wertvolle Nährstoffe und Mineralien, die zur Folge haben, dass der Körper auf natürliche Weise von Metallen entgiftet wird.

Zum Aussehen und den Eigenschaften

Die Korianderpflanze, die zu den Doldengewächsen (Apiaceae) zählt, wird in der Regel zwischen 30 und 90 Zentimetern hoch. Ihre Blätter sind hellgrün und sind ein- bis dreifach gefiedert. In der Blütezeit, die von Anfang Juni bis Mitte August andauern kann, trägt die Pflanze weißlich bis cremefarben gefärbte Blüten. Aus den Stängeln der Pflanze entspringen meist zahlreiche Seitenstängel, wodurch ihr  typisch verästeltes Aussehen entsteht. Der allgemein als robust und tolerant eingestufte Koriander kann prinzipiell an vielen Standorten angepflanzt werden. Optimal sind dabei sonnige und windgeschützte Orte. Da der Koriander als ziemlich robuste Pflanze gilt, kann man ihn auch an halbschattigen Standorten pflanzen, auch wenn sie dann an Geschmacksaromen einbüßen kann.

Koriander im Wandel der Zeit

Vermutlich begann die Reise des heutigen Würzkrauts im östlichen Mittelmeerraum und im Vorderen Orient. Auch wurden Überreste des Krauts schon in den Gräbern ägyptischer Pharaonen, wie in dem des berüchtigten Tutanchamun gefunden. Im alten Griechenland wurde der Koriander verwendet um dem Wein ein besonderes Aroma zu verschaffen. Bei uns wurde das Kraut im Mittelalter zunächst als Heilkraut verwendet wie zum Beispiel als Magenstärkungsmittel, als Wurmkur, zur Steigerung der Fruchtbarkeit und als Mittel gegen Menstruationsbeschwerden. Heute tritt die Bedeutung des Korianders als Heilkraut eher in den Hintergrund. Als Würzkraut hingegen bildet die Pflanze neben Ingwer, Kurkuma und Gewürznelken einen wichtigen Bestandteil von Currypulver.

Da neben den Blättern, auch die Samen und die Wurzel des Korianders Verwendungsmöglichkeiten bieten, wird die Pflanze heutzutage nahezu weltweit angebaut. Da das bitter-pikante Aroma der frischen Blätter und Samen aber nicht immer jedermanns Sache ist, schmeckt und duftet der Koriander in seiner getrockneten Variante eher milder und damit deutlich angenehmer, vor allem für die europäischen Gaumen.

Kurioses Koriander-Know-how

  • Kinder sollten frischen Koriander nur in Maßen essen, da er in zu großen Mengen berauschend wirkt. Die euphorisierende Wirkung hat dann einen anschließenden Kater zur Folge.
  • Es ist nicht auszuschließen, dass die Abneigung gegen Koriander mit dem Erbgut zusammenhängt. Zudem sei es möglich sich diese Abneigung abzutrainieren und sich mit der Zeit an den Eigengeschmack des Korianders zu gewöhnen.

 

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