Der Knoblauch, der zu der Gattung der Lauche gehört findet seinen Ursprung vor ungefähr 5000 Jahren in Zentralasien. Im Lateinischen wird er Allium sativum genannt, weitere Bezeichnungen sind Knofel, Alterswurzel oder auch Stinkzwiebel. Die Knolle der zwischen 30 und 90 Zentimeter hohen Pflanze, welche zur Familie der Liliengewächse gehört, diente schon früh als Naturheilmittel. Auch die alten Ägypter entwickelten zahlreiche Rezepte mit der Wunderknolle, um alltäglichen Beschwerden wie zum Beispiel Kopf- und Rachenschmerzen und körperlicher Schwäche entgegenzuwirken. Der griechische Philosoph Pythagoras hatte Knoblauch als „König der Gewürze“ bezeichnet. Über das Mittelmeer fand der Knoblauch dann seinen Weg nach Europa und wurde von da an im Besonderen in Klostergärten angebaut. Inzwischen wird die Pflanze weltweit angebaut, aber so, wie wir sie aus dem Supermarkt gewohnt sind, stammt sie vorwiegend aus dem Süden Europas.
Vorsicht beim Anbraten
Eine Knoblauchknolle besteht aus einer Hauptzwiebel und rund 10 oder mehr kleinen Nebenzwiebeln, auch Knoblauchzehen genannt. Der sichtbar wachsende Teil des Knoblauchs besteht aus dem Stängel mit flachen Blättern. Gegen Juli und August trägt er eine Dolde aus kleinen weißen Blüten. Typischerweise erkennt man die Knolle an seinem durchdringenden, scharfen Geruch, der leicht schwefelartig ist und an dem etwas brennenden, leicht süßlichen Geschmack. Aufpassen sollte man daher, wenn man den Knoblauch anbrät. Dabei sollte er nämlich nicht braun anbrennen, da der typische Geschmack sonst verloren geht und der Knoblauch bitter und ungenießbar wird.
Ohne Aglio kein Olio
Aufgrund des markanten Geschmacks der Knoblauchzehen, sind sie beim Würzen mit Bedacht zu verwenden. Grundsätzlich lässt sich die Pflanze sowohl in der kalten, als auch in der warmen Küche prima zur geschmacklichen Untermalung verwenden. In der italienischen Küche wären viele Gerichte ohne den Knoblauch unvorstellbar. Die Pasta „Aglio Olio“ würde einen Hauptbestandteil vermissen und das weltbekannte Pesto würde einen Teil seines typischen Geschmacks einbüßen. Am beliebtesten ist die Verarbeitung der Knolle in Knoblauchbrot, -butter, und -suppe. Unser getrockneter Knoblauch eignet sich prima zum Würzen von Marinaden, Salaten, Fleisch- und Fischgerichten, Aufläufen, Gemüse, sowie Suppen.
Arzneipflanze mit antiseptischer Wirkung
So geschmacksgebend und beliebt der Knoblauch in der Küche auch sein mag, kennt jeder den intensiven Geruch den das Gewürz nach dem Verzehr hinterlässt und den man auch erst mal nicht loswerden zu scheint. Ausgelöst wird dieser geruchintensive Begleiter durch das Lauchöl mit dem Wirkstoff Allizin, wovon etwa 0,1 bis 0,3 Prozent in der Knoblauchknolle enthalten ist. Je kleiner man das stark aromatische Zwiebelfleisch zerkleinert desto intensiver wird somit der Geschmack des Knoblauchs. Die positiven Effekte des Allizins: Die Knoblauchzehen haben eine starke antiseptische Wirkung und sind schon lange in der Heilkunde ein hilfreiches Mittel, wie zum Beispiel gegen Schleimhautentzündungen, Erkältung, und Bronchitis. Außerdem ist der Knoblauch als Hausmittel gegen einen hohen Cholesterin- und Blutfettspiegel geeignet und tötet außerdem Bakterien und Pilze ab. Die Arzneipflanze des Jahres 1999 bringt also regelrecht den Stoffwechsel auf Touren.
Kurioses Knoblauch-Know-how
- Dem Volksmunde zufolge können Vampire den starken Geruch des Knoblauchs nicht ertragen, da ihre Sinne so stark geschärft sind.
- Angeblich verweigerten die Pyramidenarbeiter im alten Ägypten die Arbeit, wenn es keinen Knoblauch gab.
- Mittelalter wurde Knoblauch als Mittel gegen Knochenbrüche und Sommersprossen verschrieben.