Chili – ein scharfer Begleiter

Manchmal kann er dich so richtig ins Schwitzen bringen, denn er ist so richtig scharf. Obwohl er eher unscheinbar aussieht hat er unzählige Fans, die Feuer und Flamme für ihn sind – wir sprechen vom Chili.
Heute kennen wir den Chili und verschiedensten Formen und Farben, wie grün, gelb, orange und rot. Auch die Geschmäcker und Schärfegrade unterscheiden sich: das Chilifruchtfleisch kann nicht nur äußerst scharf schmecken, so wie wir es im getrockneten Zustand gewöhnt sind, sondern eben auch sehr mild. Aber woher stammt der Chili eigentlich?

Zur Herkunft

Als Christopher Columbus im 15. Jahrhundert Amerika erforschte, stieß er auf seinen Reisen unter anderem auf die Chilipflanze, die damals bei Weitem noch nicht so scharfe Schoten hervorbrachte, wie heute. Verbreitet war die Pflanze vom Süden der heutigen USA bis nach Argentinien. Nicht wissend, dass ihm eine den Europäern bisher unbekannte Pflanze in die Hand fiel, hielt Columbus seinen Fund fälschlicherweise für Pfeffer und kehrte damit zurück nach Europa. Da der Chili damals als milde eingestuft wurde, diente er hauptsächlich als günstigere Alternative zum teuren Pfeffer und fand so als frisches Gemüse, als auch in getrockneter Variante seinen Weg in die Küchen. Besonders in Adelshäusern war das Gewürz sehr beliebt, da es normalen Gerichten etwas Neuartiges, Exotisches gab.  Aber auch weit vor Columbus Erkundungstour durch Amerika gab es schon vor rund 8000 Jahren Vorläufer der Chilipflanze, die von Nomaden gepflückt wurden. Jahrhunderte später wurde der landwirtschaftliche Nutzen erkannt und es entwickelten sich daraus die ersten Chili-Bauern.

Der natürliche Reizstoff Capsaicin

Im Vergleich zu früher gibt weißt die Gattung der Paprika (capsicum), zu der auch der Chili gehört, verschiede Variationen auf, die auf eine breite Vielfalt der Pflanze hinweist. Man unterscheidet zwischen der normalen Paprika, der Pfefferschote, Peperoni, spanischem oder Guinea Pfeffer, Pfefferoni und dem Chili. In verschiedenen Capsicum-Pflanzen ist der Inhaltsstoff Capsaicin zu finden, ohne den die Schoten wie normale Speisepaprikas schmecken würden und eher harmlos wären. Die schärfsten Chilis weisen einen enorm hohen Capsaicin Gehalt auf, der auch an der blasigen Oberfläche der Schote zu erkennen ist. Wenn man diese aufschneidet und daran riecht, kommt der Geruch einem so vor, als würde man freiwillig an einem Pfefferspray riechen. Geschmacklich gleicht keine Chilisorte der anderen, daher benötigt man zunächst etwas Gewöhnung, bis der gefühlte Schmerz die einzelnen Aromen nicht mehr überdeckt. Der Reizstoff verschafft unter anderem der Chilipflanze dabei einen evolutionären Vorteil: ganz natürlich schützt sich die Pflanze vor Schädlingen und damit vor Verzehr.

Der Chili in der Naturheilkunde

Auch uns bringt der Inhaltsstoff Gutes mit sich: durch den Verzehr von Chili wird der Blutkreislauf angeregt, da das Capsaicin entspannend auf die Blutgefäße wirkt. Unabhängig in welcher Form, ob getrocknet, frisch oder als Pulver kann der Chili zu eine schnellen Heilung von Zahn und Muskelschmerzen herbeiführen. Dabei kommt er besonders in Form von Umschlägen und Kompressen zum Einsatz.

Kurioses Chili-Know-how

  • Erstaunlicherweise findet man den Chili neben seinen herkömmlichen Farben auch noch in schokoladenbraun, schwarz, purpurn und sogar in weiß – wenn auch nur selten
  • 2016 schwebte ein Amerikaner in Lebensgefahr, nachdem bei einem Chili-Wettessen, eine der schärfsten Schoten der Welt in Form einer Burgersoße zu sich nahm
  • Der teuerste Chili der Welt ist zurzeit in Österreich zu finden. Für schlappe 20.000 Euro kann man dort ein Kilo der orangenen Schoten ergattern. Im Vergleich sind diese Schoten sogar ein bisschen teurer als Safran

 

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